Ortscharakteristik und Geschichte Der Umsiedlung

Deumen lag rund einen Kilometer nördlich von Großgrimma und anderthalb Kilometer südlich von Wuschlaub direkt an der Straße von Hohenmölsen über Muschwitz und Starsiedel nach Lützen auf einem Höhenniveau von 138 bis 145 m NN. Vom Nachbarort Mödnitz war es nur durch den Grunaulauf getrennt.

Untersuchungen der Hochschule Anhalt (FH) datieren den Bau der Kirche auf ca. 1150 und das älteste Wohngebäude auf 1702. Das Dorf bestand aus zwei Teilen. An der Durchgangsstraße lagen die Bergarbeitersiedlung, das Kirchenareal, der Friedhof am Ortseingang sowie die Gebäude der ortsansässigen Gewerke (Bäcker, Gastwirt, Schmiede, Tischlerei). Der meist kleinbäuerlich strukturierte Teil, lag an der von der Durchgangsstraße ausgehenden Sackgasse. An der Abbruchstelle des Ritterguts wurde ab 1933 die Tagesanlage der Grube »Carl Bosch« mit Wohnhaus für die Angestellten der Riebeckschen Montanwerke errichtet. Angaben zum Standort des Gutes des Tempelordens sind nicht gesichert. Am Ortsausgang in Richtung Wuschlaub stand eine Bockwindmühle aus der Zeit um 1730, die bis nach 1925 im Betrieb war.

Ortsnamenformen
  • 1267: Thumen

  • 1378: Thumen, Tumen

  • 1385: Otto de Dumen

  • 1458: Thumen

  • 1530: Teumen, Dewme

  • 1675: Deimen

  • 1749: Deumen

  • 1814: Deumen, Teumen

  • 1870: Deumen

EinwohnerEntwicklung
  • 1867: 102

  • 1895: 115

  • 1910: 163

  • 1939: 245

  • 1990: 61 (Haushalte)

  • 1994: 157

Meilensteine zur Ortsgeschichte
  • 1150: Kirchenbau
  • 1214: Übereignung des Ritterguts durch Albert von Droyßig an den Templerorden
  • 1267: erste Erwähnung
  • 1540: Trennung der Kirche von der Parochie Wählitz
  • 1679: Verwüstung der Ortslage durch Starkregen
  • 1840: Einweihung des neuen Schulhauses
  • 1855: Orgeleinbau in die Kirche; spätere Reparaturen durch den Orgelbauer Friedrich Ladegast aus Weißenfels
  • 1892: Herauslösung aus der Diözese Weißenfels und Zuordnung zu Hohenmölsen
  • 1906: Kauf des Ritterguts durch die Sächsisch-Thüringische Braunkohlengesellschaft;
  • 1911/12: Übergang an die Riebeckschen Montanwerke
  • 1921: Bau einer Bergmannssiedlung mit 22 Häusern durch die Riebeckschen Montanwerke
  • 1929: mit der preußischen Gebietsreform Zuordnung zum Landkreis Weißenfels
  • 1933: Abbruch des Ritterguts, Aufschluss des Tagebaus »Carl Bosch« mit Errichtung von Tagesanlagen
  • 1945: Eingemeindung nach Großgrimma
  • 1960: Gemeindekirchenräte Domsen, Grunau und Deumen beschließen aufgrund des nahenden Bergbaus den Zusammenschluss ihrer Kirchen
  • 1963: Grundsanierung der Kirche; wenige Jahre später wird der Kirchenbetrieb aufgegeben.

 

Zeitzeugen erinnern sich

Interview mit Ingeborg Zausch

Interview mit Hildegard Meuche

Die Informationen und Abbildungen auf dieser Seite entstammen der Quelle:
Andreas Berkner und Kulturstiftung Hohenmölsen (Hrsg.): Bergbau und Umsiedlungen im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier, Sax-Verlag, 2022.

Das Buch kann beim SAX-Verlag Markkleeberg erworben werden, bitte klicken Sie hier…


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